Die Louwen Ernährung ist in der Hebammenwelt ein gängiger Begriff.
Prof. Dr. med. Louwen ist ein bekannter Frauenarzt und Leiter der Geburtshilfe & Pränatalmedizin an der Uniklinik in Frankfurt.
Er beleuchtet viele Themen in der Geburtshilfe, z.B. wie sich Ernährung im Zusammenhang mit der Schwangerschaft verhält, was Diabetes und Einleitung miteinander zu tun haben können, ist zudem unser Spezialist, wenn es um BEL (Beckenendlagen) Kinder geht und wie einfach es sein kann Kinder spontan zur Welt zu bringen.
Bei dieser Ernährungsform nach Louwen wird der Fokus auf einen niedrigen glykämischen Index der Nahrungsmittel gelegt, um Blutzuckerschwankungen zu reduzieren.
Blutzucker Peaks sind nicht nur für den weiblichen Körper eine Herausforderung, sondern auch für unsere ungeborenen Kinder.
Unsere Kinder sind an unseren Blutkreislauf gekoppelt, bemerken alle Blutzuckerschwankungen und greifen sogar mit ihrem eigenen Insulin ein, um diesen zu senken. Dabei nehmen sie die überschüssige Glucose auf und lagern diese in ihr Fettgewebe ein. Sie können dadurch so richtig „schön“ speckig werden, was erst einmal ganz süß klingt, wir bei dem Gedanken an die anstehende Geburt jedoch dann doch nicht so schön finden.
Zudem belegt Insulin unsere Hormonrezeptoren, welche wir am Ende der Schwangerschaft für Übungswehen benötigen.
Unser Hormon Prostaglandin, wird vermehrt ab der 36 SSW ausgeschüttet, was nur an seinen Rezeptoren wirken kann, sofern diese nicht vom Insulin blockiert sind. Durch die Blockierung wird die Vielzahl der Übungswehen vermindert, wodurch die Kinder später ins Becken rutschen können, der Gebärmutterhals sich nicht verkürzt und die Geburt dadurch um einiges länger dauern kann und sogar schmerzhafter ist, da das Prostaglandin frei im Blut schwimmt, anstatt an seinem Rezeptor anzudocken.
Beispiele für Nahrungsmittel:
Einen hohen glykämischen Index haben neben vielen anderen Nahrungsmitteln Weiß-Weizenmehl, weißer Reis, raffinierter Zucker, freigesetzte Stärke zum Beispiel im Kartoffelbrei oder in Gnocchi, Risottoreis und zuckerhaltige Getränke. Alle diese Nahrungsmittel sollten durch Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index ersetzt werden wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, natürlichen Zucker, frisches Gemüse wie Tomaten, Zucchini, Nüsse, Joghurt , Quark, Fisch und Fleisch.
Die Empfehlung lautet daher:
Süßes sowie auch zuckerreiches Obst ist selbstverständlich in Maßen erlaubt, aber am besten nicht zwischen den Mahlzeiten, sondern besser nach den Hauptmahlzeiten, da die in der Mahlzeit enthaltenen Proteine, Fette und Ballaststoffe den Blutzuckeranstieg verlangsamen.
Je höher der glykämische Index eines Lebensmittels ist, desto höher und schneller steigt nach der Mahlzeit die Blutglucose und desto mehr Insulin wird ausgeschüttet.
Kohlenhydrate mit einem hohen glykämischen Index schießen förmlich ins Blut während Kohlenhydrate mit einem niedrigen glykämischen Index langsamer ins Blut abgegeben werden.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, am Tag maximal zehn Prozent der Energiemenge in Form von zugesetztem Zucker aufzunehmen.
Ein niedriger Index liegt zwischen 0-55
Mittlerer Index zwischen 56-69
Hoher Index zwischen 70-100
Ein paar Beispiele seht ihr hier: